Ein Trend ist mittlerweile nicht mehr aufzuhalten: Bouldern. Immer mehr neue Boulder-Hallen gibt es nun auch in Deutschland zu finden – der französische Sport ist kaum noch wegzudenken. Dass es sich beim Bouldern um eine Art des Kletterns handelt, ist meist klar. Doch was für Vorteile bringt die Sportart genau mit sich? Dieser Frage gehen wir in diesem Blogbeitrag nach.

Die Vielseitigkeit des Boulderns
Wer bouldert, stärkt nicht nur seine Muskulatur. Der Trendsport hat diverse positive Auswirkungen und Trainingseffekte auf den Körper. Es bedarf nämlich nicht nur Körpergefühl, sondern vor allem Körperbeherrschung. Dieser Begriff ist sehr weit gefasst und beinhaltet Fähigkeiten wie Gleichgewicht, Koordination, Beweglichkeit und Schnelligkeit. Doch die Kraft und Ausdauer wird beim Bouldern genauso gefördert. In jeglicher Hinsicht greift der Sport die Urbewegungen der Robben und Greifen auf, welche wir bereits als Babys erlernen. Beim Klimmzug von einem Griff zum nächsten ähnelt sich die Bewegung dem frühkindlichen Krabbeln enorm. Außerdem ist Bouldern Ganzkörpertraining, denn jeder Muskel wird gebraucht. Es finden somit keine isolierten, sondern dynamische Bewegungen statt, die das Zusammenspiel mehrerer Muskelgruppen erfordern.
Körperliche Effekte
Kraft
Wenn von Kraft die Rede ist, stellt sich zwangsläufig auch die Frage nach der Art der Kraft, die aufgewendet wird. Bei der sogenannten Maximalkraft handelt es sich beispielsweise um die höchstmögliche Kraft, die der Muskel ausüben kann. Der Zeitfaktor spielt hier keine Rolle. Die Kraftausdauer hingegen beschreibt die Ermüdungswiderstandsfähigkeit der Muskeln bei länger andauernder Leistung. Auch bei der Schnellkraft ist die zeitliche Dimension relevant. Hier geht es um die Aufwendung von möglichst viel Kraft in einem möglichst geringen Zeitraum. Zuletzt gibt es noch den Begriff der Relativkraft. Dieser bezieht sich auf die Fähigkeit des Muskels, aus der bremsenden Kontraktion möglichst schnell in die konzentrische Kontraktion zu kommen.
Ausdauer
Bei dem Begriff der Ausdauer handelt es sich um die Ermüdungswiderstandsfähigkeit des ganzen Körpers. Das heißt, je länger Dein Körper einer Belastung standhält, desto besser ist Deine Ausdauer. Im Umkehrschluss ist Deine Ausdauer verbesserungswürdig, wenn Du schnell kaputt bist. Typische Sportarten, die Ausdauer verbessern sollen, sind Laufen, Schwimmen oder Radfahren. Was die Effektivität der diversen Ausdaueraktivitäten betrifft, gehen die Meinungen der Experten jedoch stark auseinander.
Beweglichkeit
Physiologische Grenzen der Gelenke und Muskeln werden mit dem Begriff Beweglichkeit beschrieben. Bei den Gelenken bezieht sich das Beweglich sein auf den Bewegungsspielraum der Gelenke, bei der Muskulatur auf die Dehnbarkeit der einzelnen Muskelstränge. Beweglichkeit setzt sich also aus zwei verschiedenen Komponenten zusammen.
Koordination
Das Wort ‚Koordination‘ verwendest Du bestimmt hin und wieder im Alltag. Fehlende Koordination wird oft mit Tollpatschigkeit oder einem schlechten Körpergefühl assoziiert. Biologisch betrachtet geht es bei der Koordination um das Zusammenwirken des zentralen Nervensystems und der Skelettmuskulatur. Bei gezielten Bewegungsabläufen ist diese Fähigkeit besonders essenziell.
Schnelligkeit
Die Schnelligkeit beschreibt eine möglichst schnelle Reaktion auf einen Reiz. Das heißt, hier geht es darum, Bewegungen mit hoher Geschwindigkeit durchzuführen. Beim Bouldern ist die Reaktionsfähigkeit insbesondere für das spontane Ändern der Route, Umgreifen sowie die Sturzvermeidung wichtig.
Doch auch die anderen körperlichen Fähigkeiten trainierst Du beim Bouldern gleichermaßen. Kraft und Ausdauer werden gebraucht, da der gesamte Körper konstant auf Spannung ist. Beweglichkeit und Koordination zeigen sich vor allem bei schwierigen Routen, wo clevere und komplizierte Kletterbewegungen vollzogen werden müssen. Hier müssen Gehirn und Körper besonders gut zusammenarbeiten.
Mentale und präventive Effekte
Es verbessert sich jedoch nicht nur die Koordinationsfähigkeit des Gehirns. Bouldern hat gerade bei psychischen Defiziten und beschädigten Hirnregionen eine positive Wirkung. Die Nervenzellen im Gehirn werden angeregt, sodass verloren gegangene Funktionen wie Bewegungen oder Koordination von neuen Hirnarealen übernommen werden können. Auch in der Prävention entfaltet sich der breite Wirkungsbereich des Sports. So kann Bouldern als sinnvolle Ergänzung zu klassischer Physiotherapie bei Rückenbeschwerden oder Gelenkverletzungen dienen. Die Rumpfkraft wird gefördert, was den Rücken stabilisiert. Und auch die Knie- und Schultergelenke profitieren durch den Aufbau von Muskulatur und erfahren mehr Stabilität. Außerdem fördern sensorische und motorische Reize die Anpassung der Muskulatur, was die Wirbelsäule mobiler machen kann. Dies kann sehr präventiv wirken, Haltungsschwächen und muskuläre Dysbalancen vorbeugen und das Herz-Kreislauf-System anregen.
Fazit
Bouldern liegt nicht nur im Trend, es bietet Dir zudem noch einige körperliche und mentale Effekte. Ganz egal, ob Du Beschwerden bekämpfen oder präventive Maßnahmen ergreifen möchtest, kann dich dieser Sport dabei unterstützen. Mittlerweile gibt es einige Boulderhallen in Deutschland. Du kannst Dich also ganz einfach und unkompliziert selbst davon überzeugen!
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